Am Samstag, den 22. Februar, trafen sich der Bau- und Ordnungsausschuss, einige Mitglieder des Stadtrates sowie der Bürgermeister, um den Baufortschritt auf Schloss Ilsenburg zu begutachten. Begleitet wurden sie von Bauleiter Sven Bieler und Herrn Schulze, dem Vorstand der Klosterstiftung. Herr Schulze erläuterte die zukünftige Nutzung des Schlosses. Im sogenannten Nordflügel, wo sich auch das Klosterlädchen befindet, sind im Obergeschoss und im Dachgeschoss acht Ferienwohnungen geplant, um das Gesamtprojekt zu finanzieren. Außerdem sind in einem anderen Teil des Schlosses weitere Ferienwohnungen vorgesehen, sodass am Ende insgesamt etwa 14 Ferienwohnungen im Schloss entstehen werden.
Die Baustellen auf dem Schloss unterteilen sich in zwei finanzielle Großprojekte. Ein Teil der Schlosssanierung wird mit Fördermitteln des Bundes in Höhe von 3,14 Millionen Euro für national bedeutende Kulturdenkmäler finanziert. Ausgenommen von dieser Förderung sind Bereiche des Schlosses wie der Keller, der als zukünftige Brauerei und Brauhausstuben vorgesehen ist, sowie die Ferienwohnungen und das Schlosscafé. Die Finanzierung erfolgt durch ein privates Engagement der Stiftung Kloster Ilsenburg, die auch künftig die Räumlichkeiten im Schloss betreiben wird. Für das Cafè und Brauhausstuben sucht die Stiftung noch einen Betreiber zur Bewirtschaftung.
Weiter berichteten Herr Schulze und Herr Bieler von den Herausforderungen auf der Baustelle, wie dem Hausschwamm, dessen Entfernung zu zusätzlichen Kosten führte. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass solche unerwarteten Ausgaben nur durch die GmbH gedeckt werden können, da die Fördermittel zweckgebunden und in der Gesamthöhe festgeschrieben sind.
Die Gründung der Klosterstiftung zur GmbH führte ursprünglich zur Abberufung von Rainer Schulze durch den Fürsten Philipp Constantin zu Stolberg-Wernigerode, da der Fürst die Gründung nicht wünschte. Dies hätte in der Folge jedoch nur eine Teilsanierung des Schlosses bedeutet. Allein die Deckensanierung wird auf 460.000 Euro und die Schwammsanierung auf fast eine halbe Million Euro beziffert. Für die Schwammsanierung wurde das gesamte Mauerwerk geöffnet und alle Decken zurückgebaut, was ursprünglich nicht beabsichtigt war, da man das alte Schlosscafé erhalten wollte.
Die Ausbreitung des Hausschwamms wird auf ein fehlerhaftes Ziegelmauerwerk zurückgeführt. Herr Schulze beschrieb, dass der Hausschwamm sozusagen 1860 mit eingebaut wurde. Das gesamte Schloss besteht aus Ziegelmauerwerk und wurde äußerlich mit einem historischen Verstrich (Putz) versehen und mit Sandstein verblendet. Dadurch konnte sich zwischen Ziegelmauerwerk und Sandstein Feuchtigkeit bilden, die als Nährboden für die Ausbreitung des Hausschwamms diente.
Die anschließende Besichtigung der Schlossbaustelle war mehr als nur ein Bauplatz – sie ist ein kreatives Abenteuer, das darauf wartet, in die Realität umgesetzt zu werden und vielleicht im September 25 eröffnet. Impression von der Baustelle.










